Hast du vor kurzem einen neuen Job angetreten? Du kennst es bestimmt: Gerade vor dem Start einer neuen beruflichen Herausforderung, ist die Euphorie gross. Manchmal folgt dann aber leider die Ernüchterung – der Job ist nicht das, was du erwartet hast. Wir zeigen dir auf, wie du die ersten 100 Tage optimal nutzt, typische Fehler vermeidest und wie du damit umgehst, wenn du unzufrieden bist.
Wie du die ersten 100 Tage zu deinem Vorteil nutzen kannst
Die ersten 100 Tage in einem neuen Job sind eine gute Gelegenheit, um im Unternehmen anzukommen und sich im neuen Umfeld zurechtzufinden. In dieser Anfangszeit ergibt sich die Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten nach und nach einzubringen – ganz ohne Druck im eigenen Tempo. Gleichzeitig ist es auch eine Phase des Kennenlernens: Du bekommst ein Gefühl dafür, wie das Unternehmen funktioniert, wie die Zusammenarbeit im Team läuft und was im Alltag wichtig ist.
Diese erste Zeit kann dir helfen, dich Schritt für Schritt einzuleben, Routinen zu entwickeln und ein besseres Verständnis für deine Aufgaben und Erwartungen zu bekommen. Sie bietet auch Raum, um Fragen zu stellen, zuzuhören und sich ein Bild vom neuen Arbeitsumfeld zu machen. Das ist für alle Mitarbeitenden hilfreich, unabhängig von beruflicher Erfahrung oder Zielen. Es gibt aber auch Fehler, die man in den ersten 100 Tagen vermeiden sollte:
Typische Fehler, die du in den ersten 100 Tagen vermeiden solltest
- Alles auf einmal beweisen wollen
- Keine Fragen stellen
- Sich nicht ins Team integrieren
- Unklare Rollen- und Zielvorstellungen
- Feedback meiden
- Eigene Grenzen nicht kommunizieren
- Die Unternehmenskultur ignorieren
- Sich zu sehr mit dem vorherigen Job/Studium vergleichen
- Passiv sein, auf Aufgaben warten
- Zu wenig dokumentieren
Versuche, diese Fehler zu meiden. Wenn sie vereinzelt passieren, ist das nicht weiter schlimm. Stelle nur sicher, dass sie nicht zur Selbstverständlichkeit oder Routine werden.
Wie gehe ich damit um, wenn ich schon in der Probezeit unzufrieden bin?
Wichtig ist: Behalte immer im Hinterkopf, dass es bei einem neuen Job dazu gehört, sich erstmal an das Arbeitsumfeld zu gewöhnen. Gib dir deshalb Zeit, dich an deine Aufgaben, Teammitglieder und Umstände zu gewöhnen. Zweifel deshalb nicht alles sofort an, wenn es nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Wenn du aber auch nach etwas Geduld trotzdem unzufrieden bist, kannst du folgendes tun:
1. Feedbackgespräch suchen
Setze dich mit deiner Führungskraft zusammen. Tausche dich mit ihr/ihm konkret und lösungsorientiert aus. So sprichst du das Problem an und kannst herausfinden, ob es möglich ist, etwas gemeinsam zu ändern. Mögliche Gesprächsthemen, die du auf den Tisch bringen kannst: Deine Entwicklungsperspektiven, deine Aufgabenverteilung und das Arbeitsklima.
2. Perspektiven im Unternehmen ausloten
Ein Gespräch bedeutet nicht nur, dein Problem zu schildern. Lote auch gleichzeitig deine Perspektiven im Unternehmen aus. Gibt es vielleicht Projekte oder Aufgaben, eventuell auch Teams, in die du besser passen würdest? Kannst du deine Fähigkeiten in einem anderen Bereich besser einbringen? Ein guter Tipp in so einer Situation ist: Nicht passiv sein, sondern aktiv mitwirken und gestalten.
3. Weiterbildung und Selbstentwicklung starten
Sehe einen Job, der nicht zu 100 % zu dir passt, nicht als etwas Negatives an. Nutze diese Erfahrung, um dich weiterzuentwickeln und herauszufinden, was wirklich zu dir passt. Denke darüber nach, was du positives gelernt hast. Das kann z.B. ein neues Netzwerk sein, oder Fähigkeiten, die du dir angeeignet hast. All diese Sachen bringen dir einen Mehrwert und sind für deine persönliche Weiterentwicklung hilfreich.
Weshalb ist die Probezeit so wichtig?
Du kannst deine Probezeit aus zwei Perspektiven sehen. Einerseits ist sie eine gute Möglichkeit, herauszufinden, was du an deinem Job magst und ob er zu dir passt.
Auf der anderen Seite kann sie aber ebenso Klarheit schaffen, dass der Job vielleicht nicht deinen Erwartungen entspricht.
Die Probezeit wird oft als reine „Testphase“ gesehen – es kann aber mehr dahinter stecken. Für Arbeitnehmer:innen ist sie die perfekte Gelegenheit, den neuen Job auf Herz und Nieren zu prüfen. Passen die Aufgaben wirklich zu dem, was im Vorstellungsgespräch versprochen wurde? Wie ist die Stimmung im Team, wie läuft die Kommunikation, und fühlt man sich im Unternehmen grundsätzlich wohl? All das zeigt sich oft erst im Arbeitsalltag.
Diese Zeit bietet genau den Raum, um das alles herauszufinden, ohne direkt voll und ganz festzustecken. Gleichzeitig ist sie eine Chance, sich einzuarbeiten, sich zu zeigen und herauszufinden, wie man sich am besten einbringt. Kurz gesagt: Die Probezeit ist wichtig, weil sie Orientierung gibt. Nicht nur für den Arbeitgeber, aber auch für dich.
Zu erkennen, ob ein Job das ist, was man sich vorgestellt hat, erfordert Mut. Ebenso die Entscheidung zu treffen, ob man bleibt oder nicht. Denke aber daran: Nicht jeder Job ist perfekt. Es erweist sich oftmals als sinnvoll, einen Job anzufangen, der lehrreich ist. Ausserdem ist eine Enttäuschung kein Scheitern, sondern Teil des Prozesses. Wichtig ist, wie du damit umgehst.
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