Du kennst sie sicher: Konflikte bei der Arbeit. Das beginnt bei einer kleinen Unstimmigkeit und reicht bis zu grösseren Streitereien und Auseinandersetzungen. Das ist im Grunde auch ganz normal – man verbringt ja schliesslich enorm viel Zeit zusammen im Job. Trotzdem hinterlassen solche Situationen Unsicherheit und einen bitteren Nachgeschmack. Zum Glück lässt sich dieses Gefühl verhindern. Mit wenigen Tipps und Tricks zeigen wir dir, wie du in Zukunft Konflikte bei der Arbeit lösen kannst.
Tipps zur Lösung eines Konflikts
Fühlst du dich in einer Situation nicht wohl, verstehst dich mit einem/einer Arbeitskolleg:in einfach nicht oder bist mit einer Entscheidung nicht einverstanden? Dann:
1. Suche das Gespräch
Wenn du bei der Arbeit einen Konflikt mit jemandem hast, ist es eine gute Idee, das Gespräch zu suchen, und zwar möglichst direkt und schnell nach dem Geschehen. Wenn beide Parteien die Möglichkeit haben, sich auszusprechen, kannst du den Grund für das Problem herausfinden. Ausserdem ist es so einfacher, einen Lösungsweg zu finden, der beiden hilft. Frage also nach, ob ein Gespräch infrage kommt, und wenn ja, tauscht euch aus und geht das Problem aktiv an. Das Gespräch könntet ihr auf neutralem Boden, z. B. in einem Café, führen. Das sorgt für ein lockeres und neutrales Umfeld.
2. Involviere eine dritte Person
Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, das Gespräch alleine zu führen, kannst du immer eine dritte Person in das Konfliktgespräch einbinden. Das kann die Aufregung nehmen oder dafür sorgen, dass ein Konflikt nicht zu hitzig wird. Eine Person mit neutraler Sichtweise kann das Gespräch anleiten und Inputs bringen.
3. Bleibe stets respektvoll
Bleib trotz Konflikten respektvoll gegenüber deinem Gegenüber. Achte auf deine Wortwahl und den Tonfall – laut werden oder schreien ist ein absolutes No-Go. Konflikte sind meist lösbar, wenn du ruhig kommunizierst und deine Stimme senkst. Wenn du anderen die Möglichkeit gibst, sich zu äussern, zeigst du, dass du zuhörst. So könnt ihr schneller eine gemeinsame Lösung finden.
4. Kommuniziere in der Ich-Perspektive
Es scheint auf den ersten Blick nicht allzu wichtig, aber wenn du aus der Ich-Perspektive sprichst, kann dies ein Gespräch oder die generelle Kommunikation positiv entwickeln. Vorwürfe und Anklagen sind hier fehl am Platz. Sprich von deiner eigenen Ansicht, die dich alleine betrifft und andere Menschen aussen vor lässt. Folgende Wortwahl könntest du z. B. verwenden: «Bei mir kam das so an …» oder «Ich fühle mich dabei so ...». Das gibt deinem Gegenüber das Gefühl, dass du das Problem nicht nur bei ihm suchst.
Das Zwischenmenschliche
Am Ende des Tages sind wir alle nur Menschen. Du musst dich nicht sofort mit allen gleich gut verstehen. Trotzdem ist es möglich, zwischenmenschlich auf eine Ebene zu kommen. Sei offen für verschiedene Kulturen und Persönlichkeitstypen. Höre zu und gib jedem die Chance, sich zu öffnen. Urteile nicht und passe dich dem Arbeitsklima an – so wirst du nicht nur mehr Verständnis erhalten, sondern auch selber entgegenbringen.
Wie du dein Arbeitsumfeld positiv beeinflussen kannst
Auch du hast eine grosse Auswirkung auf die Stimmung in deinem Arbeitsumfeld. Sei dir dem stets bewusst. Viele denken, die positive Beeinflussung des Teams sei Chefsache. Aber das ist nicht ganz richtig. Wenn jeder mit einer positiven Einstellung zum Arbeitsklima beiträgt, verbessert sich nicht nur die Stimmung, sondern auch die Teamleistung. Somit senkt das auch die Chance für Konflikte. Versuche es doch mal, gute Laune kann Wunder wirken.
Aktiv werden vs. Konflikt ignorieren
Manchmal ist es schwierig, beurteilen zu können, wann man aktiv einen Konflikt ansprechen sollte und wann es besser ist, ihn zu ignorieren. Hier sind Tipps, wie du die Situation besser deuten kannst, um zu wissen, wann was zu tun ist.
Hier solltest du besser aktiv werden:
Ein Konflikt bei der Arbeit ist nicht das Ende der Welt. Kleine Probleme gehören zum Alltag. Wenn dich aber etwas so sehr stört, dass es dich auch längerfristig und ausserhalb der Arbeit beschäftigt, hab den Mut, es anzusprechen. Es ist nicht falsch, auch schwierige Gespräche zu führen – je schneller du darüber sprichst, desto schneller kann es geklärt werden. Du kannst auch hier zuerst deinen Vorgesetzten oder eine vertraute Person um Rat fragen, um eine andere Perspektive zu bekommen und besser entscheiden zu können, ob ein Gespräch nötig ist.
Manchmal geht «ignorieren über studieren»
Manchmal ist es aber auch sinnvoll, einen Konflikt zu ignorieren. Es sollte keine Grundhaltung sein, aber bei kleinen Konflikten, die dich nicht persönlich betreffen, ist es besser, sich zurückzuziehen. Genauso, wenn du weisst, dass die Person oft Konflikte anstiftet, verschwende keine Energie. Ignoriere auch Konfliktgespräche mit Problemen, von denen du weisst, dass sie sich von selbst klären können.
Du siehst also: Den richtigen Zeitpunkt und die passenden Worte für ein klärendes Gespräch zu finden, ist nicht einfach. Aber es ist machbar und wichtig! Höre auf dein Bauchgefühl und bleibe dir treu, denn nur du weisst, wie du das Arbeitsklima und die Beziehungen zu deinen Kollegen wahrnimmst. Denke daran: Konflikte sind normal. Entscheidend ist, wie du damit umgehst.
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