Du weisst noch nicht, was deine Berufung ist? Keine Panik – Elsa, unserer neuen Praktikantin, geht es genau so und erzählt von ihrer Erfahrung.
Für viele meiner Mitschüler:innen war die Berufswahl eine schon lang beschlossene Sache. Der Kindheitstraum, dem sie nun endlich nachgehen können. Bei mir sah das Ganze ein wenig anders aus. In der Sekundarschule begann die Berufswahl. Alle bewarben sich fleissig und es schien so, als wäre die Entscheidung für sie schon lange gefallen. Ich jedoch sass an meinem Platz und setzte mich mit irgendwelchen Tests auseinander, die mir den Weg weisen und mir die Berufswahl erleichtern sollten. Ich mag Kinder? Cool, ich sollte Betreuerin werden. Ich kann gut mit Zahlen umgehen? Das KV muss perfekt für mich sein. Ich kann Zöpfe flechten? Coiffeuse it is! Die Fragen schienen mir banal und sinnlos, nichts sprach mich an. Leider kannte ich damals den Berufs-Finder noch nicht, mit dem sich Berufe entdecken lassen, die zu einem passen.
Mit 15 Jahren sah ich mich noch nirgends in der Berufswelt und um ehrlich zu sein, wollte ich mich auch noch nicht dort sehen. So entschied ich mich dann, in die Fachmittelschule (FMS) zu gehen. Die FMS bescherte mir drei sehr schöne Jahre. Ich durfte viele tolle Leute kennenlernen und konnte aufgrund der grossen Spannweite der Fächer in sehr vielen Bereichen und Richtungen an Erfahrungen und Wissen sammeln. Doch auch drei Jahre später hatte sich meine Lage nicht geändert. Ich sass wieder da – nun 18 Jahre alt und mit einem Abschluss in der Hand, und ich wusste immer noch nicht weiter. Meine Möglichkeiten schienen endlos, jetzt hatte ich auch noch dutzende Studiengänge zur Auswahl.
«Der Druck ist von allen Seiten zu spüren.»
Ich denke, viele in meinem Alter können sich gut in diese Lage versetzen. Die Entscheidung scheint so ultimativ und dringend und der Druck ist von allen Seiten zu spüren. Ein Jahr später kann ich nun sagen: Der Druck existiert nur in unseren Köpfen und die Entscheidung ist weder ultimativ, noch ist sie dringend. Klar ist es wichtig, seine Berufung zu finden, doch für einige ist dieser Weg nun mal komplizierter und länger als für andere. Manchmal müssen wir Umwege machen und stolpern und fallen, aber immer wieder aufstehen. Keine der Entscheidungen, die wir jetzt fällen, muss ultimativ sein. Um herauszufinden, ob uns ein Beruf oder ein Studium wirklich gefällt, müssen wir auch mal ins kalte Wasser springen. Vielleicht merken wir dann, dass das doch nicht das Richtige für uns war und können schlicht und einfach wieder wechseln. Im schlimmsten Fall haben wir etwas Zeit verloren, aber an neuen Erfahrungen und Einsichten gewonnen und können uns weiter auf unseren Weg machen.
Nun bin ich 19 Jahre alt und ich weiss immer noch nicht ganz genau, wie meine Zukunft aussehen soll, doch das macht mir keine Sorgen mehr.
Es ist schwer, einen konkreten Beruf zu nennen, wenn man sich noch in dieser – wie ich sie so gerne nenne – «Orientierungsphase» befindet. Das resultiert dann logischerweise in Schwierigkeiten bei der Jobsuche. Was mir persönlich in diesem Fall geholfen hat, ist der Firmen-Finder. Er hat mir Arbeitsgeber:innen vorgeschlagen, mit denen ich mich als Person identifizieren konnte, und mir erst dann offene Stellen bei diesen Firmen gezeigt.
Zum Abschluss möchte ich dir noch eines auf deinen Weg mitgeben: Take it easy, time will do its thing. Denn wie heisst es so schön: Der Weg ist das Ziel.
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